Transaktion

Was ist eine Transaktion? Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Lateinischen: “transactio” bedeutet so viel wie Vollendung, Abschluss oder Übereinkunft, während “transactum” als „ein Geschäft durchführen“ übersetzt werden kann. Es geht also ganz einfach um die Übertragung von Waren, Dienstleistungen und Forderungen zwischen Unternehmen, Privatpersonen, Verwaltungen, Staat oder öffentliche Einrichtungen.

Welche Formen der Transaktion gibt es?

Als Transaktion wird laut Wikipedia die Übertragung von sogenannten Wirtschaftsobjekten zwischen zwei sogenannten Wirtschaftssubjekten bezeichnet. 

  • Wirtschaftssubjekt können Unternehmen, natürliche Personen, Verwaltungen, staatliche Behörden oder öffentliche Einrichtungen sein. 
  • Wirtschaftsobjekte sind zum Beispiel Waren, Forderungen oder Transferleistungen.

Unterschieden wird dabei zwischen Leistungstransaktionen und Finanztransaktionen – ausschlaggebend ist bei dieser Unterscheidung, ob sich das Geldvermögen der beiden beteiligten Parteien ändert oder nicht.

Was sind Leistungstransaktionen?

Bei Leistungstransaktionen ändert sich die Höhe des Geldvermögens auf beiden Seiten. Hier handelt es sich um den Kauf einer Ware oder Dienstleistung: Während der Käufer bzw. die Käuferin nach der Transaktion weniger Geldvermögen besitzt, steht dem Verkäufer bzw. der Verkäuferin dadurch mehr Geld zur Verfügung.

Im Bereich der Leistungen unterscheidet man vier verschiedene Transaktionsarten:

  • Gut gegen Gut – Hierbei handelt sich um das klassische Tauschgeschäft von Waren oder Dienstleistungen: z. B. bekommt A für seine Kartoffeln von B Eier oder darf sich Cs Traktor für die Ernte ausleihen. Strenggenommen verändert dieser Fall das Geldvermögen also nicht, dennoch fällt er unter die Kategorie Leistungstransaktion. 
  • Gut gegen Forderung – Hier werden Waren oder Dienstleistungen gekauft: A kauft Getreide von B und muss dafür Geld bezahlen.
  • Gut gegen Transfer – In diese Kategorie fallen Realtransfers (Leistung in Form materieller Objekte) oder Realschenkungen (Übergabe der Objekte von Hand zu Hand). Beispielsweise gilt dies, wenn C seinen Traktor als Geschenk an A übergibt: C gibt etwas, ohne dass A eine Gegenleistung liefert.
  • Forderung gegen Transfer – im Gegensatz dazu geht es hier nicht um materielle, sondern um monetäre Leistungen, also die Übergabe von Geld. Zum Transfer von Forderungen oder der Schenkung von Forderungen gehören zum Beispiel staatliche Transferleistungen: Hier erhält z. B. A sein Kindergeld, B das Arbeitslosengeld und C seine Rente. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, z. B. wenn D Steuerzahlungen ans Finanzamt leistet.

Was sind Finanztransaktionen?

Finanztransaktionen verändern die Höhe des Geldvermögens nicht. Beide Parteien haben nach Abschluss der Transaktion den gleichen Geldwert zur Verfügung, denn es wird der gleiche Geldwert ausgetauscht. 

Der Transaktionstyp “Forderung gegen Forderung” findet zum Beispiel so statt:

  • Handel mit Wertpapieren: Als Anbieter:in erhältst Du eine Summe, die dem Wert der Aktie entspricht. Als Käufer:in erhältst Du Wertpapiere im Gegenwert der gezahlten Summe.
  • Handel mit Krediten: Als Kreditnehmer:in erhältst Du von der Bank eine vereinbarte Summe und nimmst gleichzeitig Schulden in derselben Höhe auf, während das Bankhaus die vereinbarte Summe ausgibt und gleichzeitig eine Forderung in derselben Höhe aufstellt.
Transaktion (Infografik)

Transaktionen in Deinem Geschäftsalltag

Als Unternehmer:in hast Du nicht mit allen Formen der Transaktion zu tun. Vor allem werden Dir wohl diese Arten begegnen:

  • Forderung gegen Forderung – zum Beispiel, wenn Du bei der Bank einen Kredit für den Ausbau Deiner Betriebsstätte oder ein neues Fahrzeug aufnimmst
  • Forderung gegen Transfer – zum Beispiel, wenn der Staat Dich mit Fördermitteln zur Digitalisierung Deines Betriebs unterstützt
  • Gut gegen Forderung – das ist natürlich die am häufigsten vorkommende Form von Transaktionen, mit denen Du zu tun hast. Sprich: Du verkaufst Waren oder Dienstleistungen an Deine Kundschaft und stellst diese in Rechnung. Dieser Vorgang muss mit Deiner Kasse erfasst und per Signatur mit der → TSE abgesichert werden. Begleicht der Kunde oder die Kundin diese Forderung per Kreditkarte oder mit einer anderen bargeldlosen → Zahlungsart kann dafür eine Transaktionsgebühr anfallen. 

Transaktionskosten und Transaktionsgebühr

Eine Transaktion läuft oft mit zusätzlichen Kosten ab. Bei Tauschgeschäften entstehen keine Kosten, doch schon beim Kauf von Waren oder Dienstleistungen können Transaktionsgebühren anfallen: Das ist immer dann der Fall, wenn die Kundschaft eine andere Zahlungsart als Bargeld, Lastschrift, Kauf auf Rechnung oder Überweisung nutzt, um die Forderung zu begleichen. Für die Zahlung per Apple Pay, Amazon Pay, mit der sogenannten "EC-Karte" (Debitkarte) oder Kreditkarte fallen je nach Payment Service Provider (PSP) auf Betriebsseite unterschiedlich hohe Gebühren an. 

Bei reinen Finanztransaktionen wie z. B. Kreditgeschäften wird ebenfalls meist eine Gebühr für Transaktionskosten erhoben: Dabei geht es vor allem um die Personalkosten, die im Rahmen einer Transaktion entstehen. So müssen Mitarbeiter:innen Informationen zusammenstellen und die potenziellen Transaktionspartner prüfen, Verhandlungen führen, Vereinbarungen treffen, Verträge formulieren und ggf. Anpassungen oder Änderungen vornehmen. Ist die Transaktion geplant, muss überprüft werden, ob diese zu den vereinbarten Konditionen und zum festgesetzten Termin erfolgen kann. Je länger Angestellte an einer Transaktion arbeiten müssen, desto höher sind letztlich die Transaktionskosten, die dem Empfänger der monetären Leistungen angerechnet werden. 

Transaktionen als Vorteilsgeschäft für alle

Laut VWL gilt die Transaktion als Vorgang mit Vorteilen für beide beteiligten Parteien, d. h. alle ziehen ihren Nutzen aus dem Geschäft. Grundlage ist in jedem Fall ein Vertrag, der bei einfachen bzw. geringwertigen Transaktionen auch mündlich vorliegen kann. Da hier beide Seiten eine vereinbarte Leistung erbringen müssen, indem sie ein Gut liefern oder eine Forderung begleichen, wird in diesem Fall von zweiseitigen Transaktionen gesprochen.

Anders läuft es bei Schenkungen, d. h. Transaktionen, die keine Gegenleistung erfordern: Hier wird von einer einseitigen Transaktion gesprochen, weil nur eine:r der Beteiligten eine Leistung erbringt.

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