Gründung

Firmennamen finden – Anleitung in 3 Schritten

Lesedauer: 4 Min. | Zuletzt aktualisiert: 11.8.2023
Firmenname finden

Mit einer Firma ist es wie mit einem Baby: Der Unternehmensname muss passen – jetzt und auch noch in 30 Jahren. Für alle, die eine Firma gründen wollen, haben wir hier die wichtigsten Tipps und Techniken zur Namensfindung für Gründer zusammengefasst.

Schritt 1: Sei kreativ mit Namensideen

Wer im Netz nach Ideen für einen passenden Unternehmensnamen sucht, stößt auf unzählige Tools, die scheinbar mühelos fantastisch klingende englische und deutsche Namensvorschläge ausspucken. Allerdings ist Vorsicht angeraten: Denn ein Namensgenerator trifft nur selten den Nagel auf den Kopf, und das aus gutem Grund.
Was Du tatsächlich brauchst, ist ein Unternehmensname, der die Essenz Deiner Firma wiedergibt. Und wer sollte den Kern Deines Unternehmens besser erfassen als Du selbst?
Bevor Du also zu einem Online-Tool greifst, ziehe nochmal Deinen Businessplan zurate und beantworte Dir die folgenden fünf Fragen:

  • Wer genau sind Deine Kunden?
  • Welches Problem löst Du?
  • Was ist Dein Alleinstellungsmerkmal?
  • Welche drei Emotionen möchtest Du mit Deinem Firmennamen auslösen?
  • Welche Sprache(n) sprechen Deine Kunden?

Halte die Antworten auf diese Fragen schriftlich fest. Die Antworten sollten gut sichtbar sein - denn sie sind die Leitplanken Deiner Namensfindung.

1. Firmennamen brainstormen mit der ABC-Methode

Erstelle zunächst eine Liste mit bis zu 50 verschiedenen Wörtern, die Dir zu Deinem Unternehmen einfallen. Nutze dazu z.B. die ABC-Methode: Schreibe zu jedem Buchstaben im Alphabet ein bis zwei Begriffe auf, die mit Deinem Unternehmen zu tun haben. Notiere die Namensideen auf Karteikarten und pinne sie an eine Wand. So kannst Du sie später auch noch verschieben und miteinander kombinieren.

2. Namensfindung mit der Reizworttechnik

Eine abgewandlte Methode der ABC-Methode ist die Reizworttechnik. Hier geht es darum, zehn Wörter zu finden, die nichts mit Deiner Firma zu tun haben. Jetzt kannst Du als Tool einen Namensgenerator wie Nameboy, den Businessnamegenerator oder den Namerobot verwenden. Aber auch zufällige Wörter aus Büchern, Zeitungen und Magazinen sind dazu geeignet.
Ein Beispiel: Du notierst hier das Wort „Tiger“: Welche Eigenschaften fallen Dir zum Tiger ein? Ist er anmutig? Stark? Gefährlich? Notiere alle Wörter samt Reizwort auf jeweils einer Karteikarte und pinne sie an der Wand.

3. Sei Dein eigener Namensgenerator: Begriffe kombinieren

Statt einen Generator oder andere Tools zu benutzen, kannst Du leicht selbst kreativ werden: Kombiniere die Begriffe so, dass gänzlich neue Wortschöpfungen entstehen. Lass' Buchstaben weg. Versuche es mit Wortspielen. Bring zusammen, was eigentlich nicht zusammengehört. Erfinde Fantasienamen. Versuche Abkürzungen. Oder reimt sich hier sogar eine Kombination? Bei der Namensfindung ist alles erlaubt!

4. 108 Ideen für Unternehmensnamen in 30 Minuten

Lass' Freunde oder Geschäftspartner Dein Namensgenerator sein: Lade sechs Personen ein und führe sie zunächst durch die fünf Fragen und Antworten aus Deinem Businessplan. So können sie Deine Kunden und den Kern Deiner Firma schnell erfassen.
Danach schreibt jeder spontan drei Begriffe auf ein Blatt Papier. Nach fünf Minuten wird das Blatt mit den drei Begriffen an den Nachbarn weitergegeben. Die nächste Person entwickelt die Wörter ihres Vorgängers weiter - bis die Stoppuhr nach fünf Minuten klingelt. Nach sechs Durchgängen und 30 Minuten liegen 108 originelle Firmennamen auf dem Tisch.

5. Zum Schluss: Aussortieren!

Genauso wichtig wie das Sammeln ist das Eingrenzen der Ideen. Egal, für welche Technik Du Dich entscheidest, setze Dir bei der Namensfindung eine zeitliche Deadline. Ein gutes Maß ist etwa eine Stunde. Anschließend geht es ans Aussortieren:

  • Je kürzer, desto besser: Namenslängen mit 7 bis 20 Buchstaben sind ideal. Alles andere muss weg.
  • Je einfacher, desto einprägsamer: Lässt sich ein Firmenname nicht auf Anhieb ohne Fehler schreiben? Ist die Aussprache holprig? Weg damit!
  • Ist der Firmenname zu speziell? Schränkt der Name zukünftige Geschäftsfelder jetzt schon ein? Weg damit.
  • Kann ein Markenname falsch verstanden werden? Auch wenn Du mit Mode zu tun hast, willst Du bestimmt nicht „Fashism“ heißen. Gerade englische Firmennamen sollten von einem Muttersprachler getestet und ausgesprochen werden: Schnelle Checks kannst Du bei wordsafety vornehmen. Vermeide auch negative Assoziationen wie „Cut-haar-strophal“.
  • Funktioniert Dein Firmenname auch mit einem Logo? Dir fällt kein passendes Design zum gefundenen Namen ein? Dann bye-bye!

Schritt 2: Teste Deine potenziellen Firmennamen

Im zweiten Schritt der Namensfindung wirfst Du einen Blick nach außen:

  • Sei einzigartig: Gibt es ähnlich klingende Firmierungen oder Fantasienamen, die bereits von anderen Unternehmen verwendet werden? Folgst Du unbewusst einem Trend á la „Zalando“ und „Lieferando“? Mit Google und einer Recherche auf den gängigen Social-Media-Kanälen erhältst Du schnell Antwort. Sortiere alle Vorschläge aus, die Deiner Einzigartigkeit im Wege stehen.
  • Frag andere: Teste die verbleibenden Firmennamen mit einer Online-Umfrage, die Du an potenzielle Kunden schickst: Welche Vorschläge kommen an? Was klingt "richtig" und passend? Was kannst Du löschen?
  • Name bereits in Verwendung? Verwendet schon jemand Deinen oder einen ähnlichen Namen? Das Berliner Startup Fairnopoly etwa bekam Probleme mit dem Spielehersteller Hasbro, dem die Marke „Monopoly“ gehört. Eine Recherche im Handelsregister gibt Dir die Sicherheit, ob ein Name noch frei und ohne Konflikte verwendbar ist.
  • Domain noch frei? Prüfe, für welche Varianten des Firmennamens die notwendigen Website-URLs und Social-Media-Accounts frei sind, zum Beispiel bei DomainR.
  • Rechtsform beachten: Wer eine Kapitalgesellschaft wie eine GmbH, AG oder UG gründen will, muss diese Rechtsform auch in den Firmennamen aufnehmen. Bei einer Personengesellschaft muss sogar der Nachname im Firmennamen enthalten sein. Eine GbR verlangt sogar nach dem Vornamen. Passt das zusammen?

Schritt 3: Die ideale Firmierung sichern

Wenn passende Namen bzw. der perfekte Unternehmensname feststehen, solltest Du für ausreichenden Markenschutz diese Tipps beachten:

  • Ein Eintrag im Handelsregister schützt vor Nachahmern.
  • Für etwa 300 Euro schützt Du Deinen Namen. Wenn Du auch gleich Dein Logo registrieren möchtest, kannst Du Deine Wort-Bildmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt anmelden (DPMA). Achtung: Dieser Schutz gilt nur für Deutschland.
  • Sichere Dir alle passenden Domainnamen mit verschiedenen Top-Level-Domains wie zum Beispiel .com .de und .at.
  • Reserviere alle Social-Media-Accounts, die Deinen Markennamen enthalten.

Im DPMA-Register, dem "Grundbuch" der deutschen Schutzrechte, findest Du alle Informationen zu Patent, Gebrauchsmuster, Marke und Design – und wie Du diese Schutzrechte für Deinen Namen (d.h. Deine Marke) beantragst. Mithilfe der DPMA Markenrecherche erfährst Du, ob Dein Firmenname möglicherweise ältere Rechte verletzen könnte: In diesem Fall musst Du noch einmal brainstormen, bis Du den richtigen Namen gefunden hast.

Zum Schluss ist noch wichtig: Vertraue beim Gründen und bei der Geschäftsbezeichnung Deinem Gefühl. Denke kritisch, kreativ und authentisch – dann findest Du auch den perfekten Namen.

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Katharina Hoelzl

ehem. SEO & Content Manager

Als SEO & Content Strategin was Katharina bis 2020 bei ready2order dafür zuständig, dass hilfreiche Inhalte erstellt und gefunden werden. 

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