Gründung

Unternehmensfinanzierung: Diese Möglichkeiten solltest Du kennen

time-clockLesedauer: 5 Min. | Zuletzt aktualisiert: 11.8.2023
Unternehmer mit erfolgreichem Kreditantrag

Um ein Unternehmen zu gründen und auf Dauer erfolgreich zu führen, brauchst Du eine gute Idee, jede Menge Motivation – und schnödes Geld. Doch wie kommst Du an ausreichend Mittel? Diese Fragen musst Du im Businessplan beantworten. Wir haben verschiedene Methoden zur Finanzierung für Start-ups und bestehende Geschäftsmodelle durchleuchtet.

Was bedeutet Finanzierung? 

Darunter versteht man in der Regel die verschiedenen Finanzierungsarten, mit denen Du Dein Eigenkapital aufstocken kannst. Anders gesagt, es geht um Fremdkapital in Form von Kredit, Darlehen oder Förderung sowie Sonderfinanzierungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Crowdfunding. 

Was davon infrage kommt, hängt oft davon ab, wie dynamisch Dein Unternehmen ist und welche Gründe hinter dem Finanzbedarf stecken – also z.B.

  • Startkapital, um ein Unternehmen überhaupt zu gründen
  • Kapital zur Entwicklung neuer oder Weiterentwicklung bestehender Produkte
  • Überbrückung der Zeitspanne zwischen Einkauf von Waren/Rohstoffen und Zahlungseingang für den Verkauf der Waren, Dienstleistungen oder Produktionsergebnisse
  • Überbrückung von “Durststrecken”, wenn Aufträge oder Kunden ausbleiben
  • Investitionen zum Ausbau einzelner Bereiche oder zur Erweiterung des Unternehmens

Mögliche Finanzierungen in der Gründungsphase

Als Start-up brauchst Du vor allem in den sogenannten “Seed-Phase” – also bevor und während Du Dein Unternehmen gründest – finanzielle Unterstützung von außen.

In dieser Zeit einen Bankkredit zu bekommen, gestaltet sich oft schwierig. Außerdem musst Du hier in der Regel mit Deinem Privatvermögen haften, was ein großes Risiko darstellt.

Zum Glück kannst Du hier andere Optionen in Anspruch nehmen, die genau auf die Bedürfnisse von jungen Unternehmen zugeschnitten sind. 

Einige davon haben wir oben auch bereits angesprochen. Hier noch einmal ausführliche Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten während der Gründung – für größere Start-ups und für Kleinunternehmen.

Für Start-ups mit Wachstumsplänen

Fördermittel 

Gründungszuschüsse für Start-ups werden zum Beispiel von der Bundesagentur für Arbeit oder von Förderbanken wie der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) angeboten. Der Vorteil: Ein Gründerkredit muss meist nicht zurückgezahlt werden.

Start-up Accelerator

Ein Accelerator beschleunigt die Entwicklung neu gegründeter Start-ups durch finanzielle Unterstützung, Networking und intensive Beratung. So sollen Deine Überlebenschancen auf dem Markt erhöht und gefestigt werden – sprich: Dein Unternehmen soll auf erfolgreiches Wachstum vorbereitet werden. Dafür besitzt der Accelerator meist 5–25% Deines Unternehmens.

Inkubator

Startup-Inkubatoren arbeiten ähnlich wie ein Accelerator, sind aber eher auf längerfristige Unterstützung ausgelegt – quasi bis Dein Unternehmen sicher auf eigenen Füßen steht.

Venture Capital (Investor:innen)

Hier handelt es sich um Risikokapital, das durch professionelle Beteiligungsgesellschaften von Investor:innen zur Verfügung gestellt wird. Außerdem bringen die Kreditgeber:innen oft ihr Know-how mit ins Unternehmen ein. Dafür erhalten sie in der Regel Unternehmensanteile.

Business Angels 

Hier handelt es sich um private Investor:innen, die meistens selbst erfolgreiche Unternehmen leiten und Jungunternehmer:innen mit Startkapital unterstützen. Dabei investieren sie aber nicht nur Geld, sondern unterstützen auch durch Networking und wertvolles Wissen.

Eine wichtige Voraussetzung, um Deine Finanzen auf sichere Füße zu stellen, sind getrennte private und geschäftliche Konten: Erfahre alles zum Thema Geschäftskonto eröffnen.

Extra: Finanzierung für Kleinunternehmen

Du willst ein Kleinunternehmen gründen? Dann braucht es oft nur geringe Mittel. Dennoch ist es nicht immer einfach, das nötige Kapital zusammenzubekommen. Wenn Du von Deiner Wunschbank abgelehnt wurdest, kannst Du folgende Optionen ausprobieren:

Peer-to-Peer-Kredite (P2P)

Peer-to-Peer-Kredite werden nicht von Banken oder anderen Finanzinstituten, sondern direkt von Kreditgebern an Kreditnehmer vergeben werden. Diese wollen für ihr Kapital eine möglichst hohe Rendite erzielen und investieren daher in vielversprechende Unternehmen. Obwohl das Geld von Privatpersonen stammt, beantragst Du es in Deutschland trotzdem über eine Bank.

Mikrokredite

Mikrokredite sind Kredite über kleine Beträge, die an arme bzw. einkommensschwache Gründer:innen oder Unternehmen entweder als Einzel- oder als Gruppenkredit vergeben werden. In Deutschland gibt es seit dem Jahr 2010 den von der Bundesregierung eingerichteten Mikrokreditfonds Deutschland

Crowdfunding

Diese Form der Finanzierung ist noch ziemlich neu und lebt von erfolgreicher Zielgruppenbeteiligung: Hier finanzieren viele Geldgeber:innen mit kleineren Summen ein bestimmtes Projekt und erhalten dafür als Gegenleistung meist Sachleistungen (z.B. das mithilfe der Finanzierung entwickelte Produkt) oder projektbezogene Privilegien.

Hier musst Du Deinen Finanzbedarf im Voraus genau planen, um die angepeilte Mindestkapitalmenge richtig zu kalkulieren. Für die Durchführung kannst Du dann diverse Online-Plattformen wie Startnext oder Kickstarter nutzen, auf denen Du Dein Projekt vorstellst und Kapital sammelst.

Crowdlending

Hier bekommst Du Dein Darlehen ebenfalls vom "Schwarm", d.h. von vielen privaten Kreditgebern: Das Lending-based-Crowdfunding ist damit eine mögliche Alternative zum klassischen Bankkredit, v.a. wenn Dein Projekt möglicherweise von der Bank abgelehnt wurden.

Wichtig: Die Crowd erhält eine Rückzahlung plus Zinsen. Außerdem musst Du für Unternehmenskredite als Unternehmer:in i.d.R. eine private Bürgschaft über die Kreditsumme stellen (selbstschuldnerische Bürgschaft).

PayPal Businesskredit

PayPal ist mehr als nur eine Zahlungsplattform: Mit dem PayPal Businesskredit kannst Du (abhängig von Deinem PayPal-Umsatz) Fremdkapital für Dein Unternehmen beantragen.

Finanzierung nach der Gründungsphase

Auch nach der Gründung ist oft zusätzliches Kapital von außen nötig – zum Beispiel, wenn maschinelle Erneuerungen anstehen, das Unternehmen erweitert, ein neues Produkt entwickelt oder der Marktanteil vergrößert werden soll. 

Dafür stehen folgende Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung:

Einlagen erhöhen

Ein:e oder mehrere Gesellschafter:innen stellen Geld aus ihrem Privatvermögen zur Verfügung.

Klassischer Bankkredit

Vergleichbar mit dem Konsumentenkredit, den Du all Privatperson abschließen kannst

Hypothek oder Immobiliendarlehen

Dieser Kredit ist an den Besitz oder Kauf einer Immobilie gebunden, die für die Bank als Sicherheit dient.

Lieferantenkredite

Hier handelst Du mit Deinen Zuliefern längere Zahlungsziele aus oder verhandelst die Einkaufspreise neu. Allerdings braucht es hier viel Zeit, Fingerspitzengefühl und ein gutes Vertrauensverhältnis. 

Förderung

Gelder, die Du nach bestimmten Bedingungen beim Staat oder anderen Institutionen beantragen kannst.

Beteiligung

Hier stellen eine oder mehrere Investor:innen Deinem Unternehmen Geld zur Verfügung, um dadurch für sich selbst Gewinn zu erzielen (z.B. durch Aktien).

Factoring

Hier kauft ein darauf spezialisiertes Unternehmen Deine noch nicht fälligen Forderungen, d.h. Du erhältst das Geld, bevor Deine Kunden gezahlt haben.

Crowdfunding

Wie oben beschrieben: Gut anwendbar, um bereits beliebte Produkte weiterzuentwickeln oder die Produktpalette zu erweitern.

Wir haben außerdem einige Möglichkeiten zum Gründen ohne Eigenkapital für Dich zusammengestellt: Hier brauchst Du vor allem Disziplin, das richtige Konzept und eine gute Strategie.

Finanzlage verbessern: Alternativen zur Kreditbeschaffung

Um Deine allgemeine Finanzlage zu verbessern oder einen guten Grundstein für erfolgreiche Fremdfinanzierung zu legen, kannst Du vorab folgende “Tricks” anwenden:

  • Prüfe Marktwert und -position: In welchen Bereichen findet Dein Kerngeschäft statt und welches Wachstumspotenzial kannst Du hier ausschöpfen? Welche Geschäftsbereiche rentieren sich nicht?
  • Liquidität erhalten: Wie steht es um Deine Zahlungsfähigkeit? Prüfst Du Kunden vorab auf Bonität? Kannst Du Unternehmensausgaben ggf. optimieren?
  • Lagerhaltung prüfen: Kontrolliere den Umschlag der Lagerbestände und optimiere die Auslastung der Produktionskapazitäten.
  • Schaffe effiziente Personalstrukturen: Hier geht es darum, bei Stellenabbau gute Überlegung walten zu lassen. Oft kann es sogar hilfreich sein, kompetentes Fachpersonal nicht abzubauen, sondern vielmehr bewusst einzustellen.
  • Entwickle neue Vertriebskonzepte: Der Vertrieb ist immer ein großer Kostenfaktor. Bei sinkender Nachfrage sollte er neu strukturiert werden, damit Wachstum wieder möglich wird.  Dabei geht es auch nicht darum, um jeden Preis alle Kunden halten zu wollen: Vielmehr sollte der Fokus auf Auftraggeber:innen mit guter Zahlungsmoral liegen, um Ausfälle zu minimieren. 

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Sabine Amler

Sabine Amler

Senior Content Manager

Als gelernte Buchhändlerin kennt Sabine beide Seiten der Ladentheke. Dieses Know-how verbindet sie mit langjähriger Erfahrung im Bereich SEO und Marketing.

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